Schwarzwild ohne Ende

Genau 88.650 Wildschweine haben die Jägerinnen und Jäger im vergangenen Jagdjahr (1. April 2017 bis 31. März 2018) in Rheinland-Pfalz erlegt. Darauf weist der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. (LJV) nach Bekanntgabe der offiziellen Streckenstatistik durch die obere Jagdbehörde hin. 

Damit wurde die bisherige Rekordstrecke aus dem Jagdjahr 2008/09 (80.175 Stk.) immerhin um mehr als 10 Prozent und die Strecke des letzten Jagdjahres 2016/17 von 60.722 Stück sogar um stolze 46 Prozent übertroffen. Statistisch gesehen, erlegten die rheinland-pfälzischen Jägerinnen und Jäger somit alle sechs Minuten einen Schwarzkittel.

„Dass die Schwarzwildstrecke höher ausfallen würde als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, war nach den Einschätzungen der Jägerschaft vor Ort eigentlich zu erwarten“, zeigt sich LJV-Präsident Dieter Mahr zufrieden. „Dass allerdings eine derartig hohe Zahl erzielt wurde, konnte niemand absehen.“ Man dürfe gleichzeitig nicht außer Acht lassen, dass auch die Jagdstrecke beim Rehwild, mit 88.702 Stücken, auf eine neues Allzeithoch gestiegen ist. Alleine der hierfür erforderliche Zeitaufwand sei enorm.

„Damit hat die Jägerschaft ihren Teil der Hausaufgaben erledigt,“ ergänzt Präsident Mahr und verweist gleichzeitig auf die nach wie vor notwendige Bestandsreduktion des Schwarzwildes. „Wir, die Jägerschaft, werden diesbezüglich auch weiterhin am Ball bleiben. Wir sehen aber gleichzeitig auch, dass bei unseren Partnern, v.a. den Grundeigentümern, Behörden und der Politik, noch viel Luft nach oben besteht, wenn es um die Bewältigung ihres Parts der Gemeinschaftsaufgabe geht.

Im März 2018 hatte der LJV ein Positionspapier zur Vorbeugung gegen einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vorgestellt, in dem er neben der Selbstverpflichtung zur intensiven Bejagung des Schwarzwildes auch Landwirten, Veterinär- und Jagdbehörden und Kommunen ein umfangreiches Maßnahmenbündel in das Pflichtenheft geschrieben hatte.

Dazu gehörten beispielsweise die Einrichtung von Bejagungsschneisen in den Maisschlägen durch die Landwirte, die flächendeckende Reduktion zahlreicher Gebührentatbestände durch die unterschiedlichen Behördenzweige oder der Erlass z.B. der Hundesteuer für geprüfte Jagdhunde vonseiten der Kommunen. „Und auch die Landesregierung muss ihre Anstrengungen hinsichtlich der Vermarktungshilfen für das wertvolle Lebensmittel Wildbret deutlich verstärken“, fordert Präsident Mahr abschließend.

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