Ziele

Ziele des Wildschutzprogramms Feld & Wiese
Um effeiziente und nachhaltige Niederwildhege zu betreiben, müssen sich Lebensraumverbesserung und Prädatorenregulierung die Waage halten.

Lebensraumverbesserung

Die stetig zunehmende Versiegelung von Flächen (z.B. zum Bau von Staßen oder Wohnraum) sowie die im Rahmen von Flurbereinigungsverfahren immer größer werdenden Ackerschläge machen es dem Niederwild schwer, geeignete Lebensräume zu finden. Um die Besätze zu wahren und zu mehren ist es wichtig, geeignetet Rückzugsräume zu schaffen und mittels Blühstreifen, Blühflächen und Hecken Grenzlinienstrukturen zu etablieren. Die verschiedenen Flächen können als Trittsteinbiotope dienen und Lebensräume miteinander vernetzen.

Bei der Anlage von Blühflächen ist es wichtig, dass diese mindestens überjährig – optimalerweise mehrjährig – bestehen bleiben, damit das Wild darin ganzjähig Deckungsstrukturen im Offenland und den landwirtschaftlich genutzten Flächen zu findet.

Neben der freiwilligen Anlage von Blühflächen besteht auch im Greening, durch die Anlage ökologischer Vorrangflächen (z.B. in Form von ‘Brachen mit Honigpflanzen’) die Möglichkeit eine effektive Lebensraumverbesserung zu erreichen. Dabei gilt es, die Landwirte entsprechend zu informieren und ihnen die Vorteile der Anlage ökologischer Vorrangflächen in Form von z.B. Brachen oder Blühflächen gegenüber Zwischenfrüchen zu erläutern.

Im Rahmen der Europäischen Agrarreform muss die Umsetzung der Maßnahmen dahingehend angepasst werden, dass diese für Landwirte wirtschaftlich attraktiver werden, betriebsgerecht zu integrieren sind und gleichzeitig einen Nutzen für das Niederwild bieten. Zusätzlich zielt das WFW darauf ab, die Landwirte dazu zu motivieren, verstärkt die Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen des Landes Rheinland-Pfalz (z.B. Saum- und Bandstrukturen) umzusetzen.

Blühfläche zwischen zwei Maisschlägen (Foto: LJV)

Prädatorenregulierung

Die zweite Säule des WFW, die Prädatorenregulierung, ist nur mit aktiver Unterstützung der rheinland-pfälzischen Jägerschaft möglich. Die Regulation der Beutegreifer über die reine Ansitzjagd führt nicht zu einer effektiven Dezimierung der entsprechenden Population. Eine intensive Umsetzung der Fangjagd ist die einzige Möglichkeit, die Raubwildpopulationen nachhaltig zu managen. Entsprechend abgestimmte Fortbildungsangebote werden im Rahmen des WFW entwickelt und in die Umsetzung gebracht. Dabei wird sich das WFW, dem Vorsorgeprinzip entsprechend, am „Agreement on Humane Trapping Standards (AIHTS)“ orientieren.

Erlegter Fuchs vor Betonrohrfalle (Foto: Süssenberger/ LJV).