Luchsland Rheinland-Pfalz

Der Luchs in Rheinland-Pfalz – Ein Großkarnivore im Revier

29. November 2023

6.Treffen des grenzüberschreitenden Luchsparlament

Das diesjährige Luchsparlament hat am 29.November in La petite Pierre dem Sitz des Sycoparc stattgefunden.

Nach dem letzten grenzüberschreitenden Luchsparlaments im August 2021 und dem Ende der Laufzeit des Life-Luchs-Projektes wurde in Kooperation von Sycoparc (vertreten durch Sandrine Farny) und dem Projekt Luchsland RLP (vertreten durch Thomas Wulf) „der Faden wieder aufgenommen“.

In der Vorbereitung des Treffens wurden (u.a. im Rahmen eines Online-Vorbereitungstreffens) folgende Ziele gesetzt:

  • Wiederaufnahme des grenzüberschreitenden Luchsparlaments
  • Bereitstellung von aktuellen Informationen über die Situation des Luchses und anderer damit verbundener Aktivitäten und Entwicklungen
  • Schaffung einer Gelegenheit zum grenzüberschreitenden Austausch
  • Priorisieren der wichtigsten Themen und vertiefen im Rahmen eines Austauschs.

Das Luchsparlament wurde inhaltlich von einer Vielzahl von beteiligten Institution aus beiden Ländern gestaltet dazu zählen folgende Präsentationen, welche aufmerksam von allen Teilnehmenden verfolgt wurden.

  • Information zum Luchsmonitoring in der Pfalz (Kluwo, Julian Sandrini)
  • Informationen zum Luchsmonitoring in den Vogesen (OFB und SOS Pèlerin Falcon Lynx; Marie-Laure Schwoerer und Claude Kurtz)
  • Luchsmonitoring in den Nordvogesen: Integration der Akteure (PNR des Vosges du Nord, Sandrine Farny)
  • Analyse der Daten von GPS-Halsbändern der in Deutschland und Frankreich wieder angesiedelten Luchse (Christelle Scheid)
  • Aktionen des Luchsvereins Pfälzerwald (Luchsverein Pfälzerwald, Karl-Heinz Klein)
  • Ergebnisse einer Umfrage unter Viehzüchtern in den Nordvogesen über das Zusammenleben mit dem Luchs (PNR des Vosges du Nord)

Am Nachmittag folgte eine Diskussion zu verschiedenen Schwerpunktthemen, unter anderem das Zusammenspiel zwischen Luchs und Jagd, Weidetierhaltung und allgemeine Situation der Luchspopulation. Dabei konnte man sehr schnell herauslesen, das die jeweiligen Verantwortlichen in den Bereichen sich eine engere länderübergreifenden Austausch in ihrem jeweiligen Tätigkeitsfeld wünschen.

Zum Ende des Parlaments gab es eine kleine Überraschung, eine weibliche  Luchsin, welche noch keinen offiziellen Namen hat wurde in einer gemeinsamen Abstimmung benannt. Die Wahl fiel sehr eindeutig auf “Sypa”, dies soll eine Kombination aus Sycoparc und Pfälzerwald symbolisieren und damit die gemeinsame Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinweg.

06. Juni 2023

Verleihung der EU LIFE Awards

Am 6. Juni 2023 wurden in Brüssel zum 17. Mal die EU LIFE Awards verliehen. Im Rahmen der EU Green Week, die unter dem Motto „Delivering a net-zero world“ stand. Die Green Week wurde von der Europäischen Kommission und der Generaldirektion Umwelt organisiert. Der erste Tag, an dem auch die Preisverleihung stattfand, war den Themen Biodiversität, Kreislaufwirtschaft und dem Weg zur CO2-Neutralität gewidmet.

Das LIFE-Programm ist ein Förderinstrument für den Umwelt- und Klimaschutz. Seit 1992 wurden insgesamt über 5.500 Umweltschutzprojekte gefördert. Insgesamt gab es 9 Finalisten, die sich zu gleichen Teilen auf die Kategorien Klimaschutz, Umweltschutz und Naturschutz verteilten. Neben diesen Kategorien wurde auch ein Publikumspreis vergeben, für den im Vorfeld jeder abstimmen konnte.

An der Zeremonie nahm der EU Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius sowie die Direktorin der CINEA (Europäische Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt) Frau Paloma Aba Garotte teil. Diese richteten jeweils ein Grußwort an die 9 Finalisten. Der Umweltkommissar sprach von „enormer Fantasie, verschiedenen Ideen und neuen Lösungen in vielen verschiedenen Bereichen“ der Teilnehmer.

Die dreiköpfige Jury wandte sich ebenfalls an die Finalisten und das Publikum der Preisverleihung. Die Jury bestand aus Mihail Kõlvart, Bürgermeister von Tallinn, der Grünen Hauptstadt Europas 2023, Eleonora de Sabata, Meeresjournalistin, Fotografin und Kommunikationsmanagerin von Clean Sea LIFE und Tony Rinaudo, Landwirt und Berater für natürliche Ressourcen bei World Vision Australien.

Die Gewinner wurden jeweils von einem der drei Jurymitglieder bekannt gegeben. Als erstes wurde der Gewinner in der Kategorie Umweltschutz von Mihail Kõlvart per Videobotschaft bekannt gegeben. In dieser Kategorie hat das Projekt LIFE Plants for Plants aus den Niederlande gewonnen. Die Einführung von Biostimulantien in die konventionelle Landwirtschaft spart enorm Ressourcen und trägt damit zum Umweltschutz in der Landwirtschaft bei.

Die nächste Kategorie war der Naturschutz, in dem auch das LIFE Luchs Projekt Pfälzerwald nominiert war. Die Laudatio wurde von Eleonora de Sabata gehalten. Nach einem kurzen Moment der Spannung wurde das EU LIFE Luchs Projekt mit dem EU LIFE Jurypreis ausgezeichnet. Damit hat sich das Engagement und die viele Arbeit gelohnt. Der LJV ist stolzer Projektpartner und freut sich mit der Stiftung Natur und Umwelt für diese großartige Auszeichnung auf europäischer Bühne.

Anschließend wurde die Kategorie Klimaschutz ausgezeichnet. Die Laudatio wurde von Tony Rinaudo per Videobotschaft gehalten. Die Preisverleihung vor Ort wurde von Florika Fink-Hooijer, Generaldirektorin für Umwelt, vorgenommen. Ausgezeichnet wurde die Integration von Umweltmaßnahmen in die neue Regionalplanung der U-Bahn von Mailand.

Nachdem die Jurypreise in allen Kategorien vergeben waren, gab es noch einen letzten Preis zu vergeben: den Publikumspreis. Für diesen konnte 2 Wochen lang online abgestimmt werden. Mit insgesamt über 10.000 Stimmen war es ein knappes Rennen um die begehrte Auszeichnung. Am Ende konnte sich das Projekt aus Spanien (LIFE Tecmine) durchsetzen, bei dem Steinbrüche mit innovativen Methoden renaturiert wurden. Dennoch möchten wir uns bei allen, die für das EU LIFE Luchsprojekt gestimmt haben, herzlich bedanken.

Gewinner in der Kategorie “Naturschutz”, das EU LIFE Projekt.

v. l. n. r.: Thomas Wulff (LJV), Florika Fink-Hooijer (Generaldirektorin für Umwelt), Jochen Krebühl (SNU), Elonora de Sabata (Jury-Mitglied)

Alle Gewinner des EU LIFE Award 2023 in den einzelnen Kategorien.

25. März 2023

Eröffnung des Luchs-Pfad im Dahner Felsenland

Am Samstag den 25.03.2023 wurde der neue Premium Spazierwanderweg des Dahner Felsenland ausgezeichnet. Der neue Spazierwanderweg wurde dem Luchs gewidmet. Auf einer Strecke von 5,8 km stehen 8 Info-Tafeln die zum Thema Luchs informieren sollen. Der Weg wurde vom Deutschen Wanderinstitut auf Grund der besonders guten Infrastruktur zu der neben Info-Tafeln, auch Bänke sowie außergewöhnliche Aussichten zählen, offiziell als Premium Spazierwanderweg zertifiziert.

Der Wanderweg wurde von Bürgermeister Michael Zwick eröffnet. Dieser begrüßte die Gäste und hat das Programm vorgestellt. Nach der Begrüßung wurde von Sylvia Idelberger ( Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz) das EU Life Projekt Luchs vorgestellt. Danach hat Jochen Becker vom Deutschen Wanderinstitut über den Begriff Premium Spazierwanderweg und das Dahner Felsenland als Wanderregion  gesprochen. Zudem hat der die Urkunden zu den zertifizierten Wanderwegen und zur Region Dahner Felsenland verliehen.  Nach weiteren Grußworten von Jens Kissel ( Beigeordneter Stadt Dahn) und Frau Dr. Susanne Ganster (Landrätin) hat Julian Sandrini vom Koordinationszentrum Luchs und Wolf die aktuelle Situation des Luchses im Pfälzer Wald geschildert. Außerdem wurden die Anwesenden auf das laufende Folgeprojekt Luchsland Rheinland-Pfalz aufmerksam gemacht.

Nach einem kurzen Austausch unter den Gästen ging es auf den Wanderweg. Sylvia Idelberger (SNU) und Julian Sandrini (KLuWo) haben eine geführte Luchs-Tour über den neuen Luchs-Pfad angeboten. Unter den Augen vieler Interessenten wurde das Thema Luchs, seine Biologie sowie die Habitatansprüche im Pfälzerwald, thematisiert entlang des Pfades thematisiert.

Zur Eröffnung waren wie im Luchs-Parlament ein breites Spektrum an Interessensgruppen vertreten. Der Landesjagdverband wurde von Bernward Scharding (1. Schatzmeister) und Thomas Wulff (Projekt Leitung Luchsland Rheinland-Pfalz) vertreten.

v. l. n. r. Anette Lang (Touristen Information Dahner Felsenland), Julian Sandrini (KLuWo), Sylvia Idelberger (SNU RLP), Michael Zwick (Bürgermeister), Jochen Becker (DWI), Peter Zimmermann (PWV)

06. März 2023

Luchsprojekt in Baden-Württemberg

Im angrenzenden Baden-Württemberg sollen ab Herbst 2023 zehn weibliche Luchse ausgewildert werden. Das auf vier Jahre angelegte Projekt “Luchs in Baden-Württemberg” wurde  bereits im Koalitionsvertrag der Landesregierung festgelegt.

Unter der Leitung der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg soll die Bestandsstützung umgesetzt werden. Als wichtige Partner werden neben dem WWF Deutschland und dem EAZA-Zoo Karlsruhe auch der Landesjagdverband Baden-Württemberg genannt. Dieser gilt genau wie wir in Rheinland-Pfalz als wichtiger Multiplikator innerhalb der Jägerschaft und in der Öffentlichkeit.

Das Projekt trägt einen großen Teil zur Vernetzung der mitteleuropäischen Luchspopulation bei. Die Population im Pfälzerwald und den Nord Vogesen erhält damit erweiterten Anschluss an die Populationen im Jura und den Alpen. Damit wird ein wichtiger Beitrag für den Biotopverbund und die Biodiversität im Schwarzwald und in Deutschland geleistet.

22. Februar 2023

Ermittlung der Luchspopulation

Mit Hilfe von Fotofallen möchte das Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLUWO) herausfinden wie sich die Luchse im und um den Pfälzerwald ausbreiten. Mit insgesamt 80 Standorten zieht sich ein Netz aus Fotofallen durch den Pfälzerwald bis in die Region um den Donnersberg.

Die Beobachtung werden entlang von Waldwegen und Forststraßen durchgeführt. Dies hängt damit zusammen, dass Luchse in der Ranzzeit besonders aktiv sind und die Weg Strukturen bevorzugt für ihre Wanderungen nutzen. Bis Ende April 2023 sind die Fotofallen aktiv. Die Luchse sollen im besten Fall seitlich abgelichtet werden, da über das Fellmuster einzelne Individuen identifiziert werden können.

Die Aufnahmen des Monitoring sind ausschließlich für die wissenschaftliche Datenermittlung gedacht. Sobald die Daten ausgewertet sind erstellt das KLuWo einen ausführlichen Bericht. Wir sind gespannt auf den Bericht und die Entwicklung der Luchspopulation bei uns in Rheinland-Pfalz.

07. Februar 2023

Kickoff Luchsland Rheinland-Pfalz

Vergangene Woche fand die Kick-off-Sitzung zum Projekt „Luchsland Rheinland-Pfalz“ statt. LJV-Naturschutzreferentin Dr. Sarah Wirtz traf zusammen mit Luchsberater Thomas Wulff bei der FAWF Julian Sandrini und Michael Back vom Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLUWO) zur Abstimmung des einjährigen, von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) aus Mitteln der GlücksSpirale geförderten Projektes.

Ziele des Projektes sind u. a. die vertiefte inhaltliche Platzierung des Luchses im Bereich der Jungjägerausbildung sowie die Informationsarbeit mit den potenziellen zukünftigen Luchsgebieten.

Sollten Sie Sichtungen oder Risse eines Luchses im Revier haben, können die Hinweise an den lokalen Großkarnivorenbeauftragten (Info-Flyer: https://bit.ly/3HObtPs) oder über die Hotline beim KLUWO direkt unter 06306-911199 oder kluwo@wald-rlp.de gemeldet werden.​ Die Meldungen werden vertraulich behandelt, es ist daher zu keiner Zeit mit vermehrtem Besucherandrang in den Revieren zu rechnen.