Lebensräume

Wohnen, arbeiten, erholen – alles braucht seinen Platz. Die Ausdehnung der Siedlungsfläche ist vielerorts in den Kommunen ein emotional besetztes Thema. Wieviel Fläche beansprucht der Mensch für welche Zwecke?

Tatsächlich hat sich der Zuwachs bei der Siedlungs- und Verkehrsfläche in den vergangenen Jahren bundesweit verlangsamt, liegt aber mit täglich rund 63 Hektar – was etwa 90 Fußballfeldern entspricht – immer noch deutlich über der Zielvorgabe der Bundesregierung. Diese strebt eine Reduktion auf knapp die Hälfte an. Sie will die Nutzung neuer Flächen auf 30 Hektar pro Tag begrenzen. Flächensparen und Innenentwicklung lautet die Devise.

Wir nehmen den Wildtieren ihren angestammten Lebensraum

Die Verteilung der, für wild lebende Tiere in Frage kommenden, Flächen gliedern wir in zwei Landschaftsformen: Waldflächen und Offenland. Das Offenland wird mit ca. 52% für landwirtschaftliche Flächen, also zur Abdeckung unserer Bedürfnisse, besetzt. Der Wald nimmt in Deutschland eine Fläche von ca. einem Drittel (31%) ein.

Unsere Wälder spüren die Auswirkungen des von Menschen verursachten Klimawandels. Trockenheit, Schädlinge, Stürme und Waldbrände setzen ihm zu. Der Umbau hin zu klimastabilen Wäldern ist notwendiger denn je. Die derzeitige Diskussion ist bundesweit jedoch geprägt von einseitigen Forderungen nach deutlich steigenden Tötungen der Wildtiere, die durch ihr Nahrungsverhalten Einfluss auf die Waldvegetation haben könnten. Der Ausspruch ‚Wald vor Wild!‘ beschreibt die Kernforderung der Forstwirtschaft und weist damit allein der Jagd die Verantwortung zu. Die rheinland-pfälzische Jägerschaft sagt aber: Wald und Wild gehören zusammen!

Mit der “Pirmasenser Erklärung” und dem Positionspapier „Waldschäden und Waldwandel durch Klimastress – eine gemeinsame Herausforderung für Waldbau und Jagd“ positioniert sich der Landesjagdverband  zum Thema Waldbau.

Pirmasenser Erklärung „Waldumbau und Jagd im Klimawandel“

Waldschäden und Waldwandel durch Klimastress – eine gemeinsame Herausforderung für Waldbau und Jagd

Mit Sorge blicken die rheinland-pfälzischen Jägerinnen und Jäger auf die Entwicklung des Niederwildes und anderer offenlandgebundener Säugetier- und Vogelarten. Die Entwicklung der Landwirtschaft, die Durchführung von Flurbereinigungen, ungeeignete Ausgleichmaßnahmen und der ungezügelte Flächenverbrauch sind nur einige der Gründe für diese Tendenz. Aus diesem Grund engagiert sich der LJV für mehr Artenvielfalt im Offenland. Mit seiner “Resolution zum Rebhuhn” ruft der Verband den selten gewordenen Hühnervogel zur Leidwildart im Offenland aus.

Resolution zum Rebhuhn

Mit dem Wildschutzprogramm Feld & Wiese rief der LJV sein bisher größtes Artenschutzprojekt ins Leben. Das WFW Ein Projekt an der Schnittstelle zwischen Jagd und Landwirtschaft. Es bietet zielorientierte Beratung, betriebsgerechte Förderung und Schulungen der Junglandwirte in Kooperation mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum.