Wildschutzprogramm Feld & Wiese

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Das Niederwild im freien Fall

Der Strukturwandel im Offeland führt seit einigen Jahrzehnten zu drastischen Populationseinbrüchen bei den Niederwildarten Rebhuhn, Feldhase und Fasan. Gleichzeitig steigen die Dichten von Prädatoren wie Fuchs, Dachs, Marder und Waschbär.

Im Rahmen des Wildtier-Informationssystems der Länder Deutschlands (WILD) erheben die Jäger jährlich ehrenamtlich und nach wissenschaftlichen Methoden die Dichten verschiedener Wildtierpopulationen. Diese Daten tragen dazu bei, Informationen zur Bestandsdichte und Bestandsentwicklung der jeweiligen Art zu erhalten. Beim Feldhasen erfolgt diese Zählung mittels Scheinwerfertaxation, beim Rebhuhn über das Verhören mittels Punkt-Stopp-Methode. Um belastbare Daten für die Bestandsdichten des Rebhuhns in Rheinland-Pfalz zu erhalten, hat der Landesjagdverband im Jahr 2015 das rheinland-pfälzische Rebhuhnmonitoring ins Leben gerufen.

Ab durch die Hecke?
Foto: Geisbüsch/ LJV

Leitwildart Rebhuhn

Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz rief das Rebhuhn im Jahr 2012 als Leitwildart für den Lebensraum Feldflur aus. Der Bestandsrückgang um rund 90 % in den seit den 1980er Jahren ist dramatisch und macht ein entschlossenes Handeln zum Erhalt der gesamten Artenvielfalt im Offenland dringend erforderlich.

Seit 2015 verzichten die Jägerinnen und Jäger in Rheinland-Pfalz freiwillig auf die Bejagung des Rebhuhns (Verzicht auf Erlegung von Rebhühnern). Ziel dieser Maßnahme ist, einen günstigen Erhaltungszustand des Rebhuhns wiederherzustellen.

Die Ziele des WFW

Erhalt und Förderung der Biodiversität im Offenland durch:

  • Vernetzung von Akteuren und Institutionen in Rheinland-Pfalz
  • Erweiterung des Artenmonitorings
  • Neuentwicklung einer integrierten Beratung von Jägern & Landwirten
  • Beitrag zur Weiterentwicklung der Agrarumweltmaßnahmen und des Vertragsnaturschutzes im Sinne der Niederwildhege
  • Umsetzung innovativer Methoden (z.B. beetle banks zur Schaffung von Grenzlinieneffekten)
Vor-Ort-Beratung von Landwirten und Jägern (Foto: Wirtz/ LJV).
beetle bank
beetle bank (dt. Käferwall). Auf diesem ca. 2 m breiten und 40 cm hohen Altgrasstreifen herrscht ein besonderes Mikroklima. Insekten siedeln sich hier in hohen Dichten an. Flankiert von Blühstreifen bilden die beetle banks die perfekte Nahrungsquelle für Rebhühner und Fasane (Foto: LJV).

Ein Projekt an der Schnittstelle zwischen Jagd & Landwirtschaft

Das WFW bietet zielorientierte Beratung, betriebsgerechte Förderung und Schulungen der Junglandwirte in Kooperation mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum. Schulungen und Exkursionen zur Thema “Niederwildhege durch Lebensraumverbesserungen und Prädatorenbejagung” bieten Jägern und Landwirten die Möglichkeit, sich aktiv fortzubilden.

Blühfläche im WFW.
Jäger und Landwirt bei der Flächenplanung (Foto: Süssenberger/ LJV).
Exkursion im Demorevier Rüber, Mayen-Koblenz (Foto: Hochgesand/ LJV).