
Der mit 1.500,- Euro dotierte LJV-Ehrenpreis für Natur- und Umweltschutz wird an Personen, Hegeringe oder Initiativen vergeben, die sich vorbildlich und kontinuierlich für die Natur und die frei lebende Tierwelt einsetzen. Der Ehrenpreis wird alle zwei Jahre anlässlich des Landesjägertages vergeben.
Nachfolgend finden Sie die bisherigen Ehrenpreisträger:
LJV-Ehrenpreis 2019
Rüdiger Klotz betreut seit 2002 an den Realschulen, an denen er tätig ist, die Arbeitsgruppe Naturschutz. Diese AG besteht aus bis zu 25 Schülern der Klassen 5 bis 10. Die Arbeitsgruppe führt an 5 bis 10 Samstagen in Jahr aktive Naturschutzarbeiten durch. Hierbei soll eine Heranführung der Kinder zunächst an die Natur aber dann auch an die Jagd erreicht werden. Durch die Mischung unterschiedlich alter Schüler zu Arbeitsteams wird auch ein sozialer Aspekt erreicht. Z.T. werden auch die Jagdscheinanwärter der Kreisgruppe Rhein-Lahn in diese Arbeitseinsätze integriert. Komplettiert wird die Arbeitsgruppe durch ehemalige Schüler und Jagdscheinanwärter, Eltern und örtliche Landwirte.
Es folgen Beispiele der Projekte, die die Arbeitsgruppe Naturschutz durchgeführt hat:
- Bisher sind über 600 Nistkästen für die verschiedensten Vogelarten gebaut und aufgehängt worden.
- Jährlich werden mehrere Hundert Meter Hecken auf den Stock gesetzt.
- Zahlreiche Obstbäume wurden gepflanzt und Klassen als Paten dieser Bäume benannt.
- Viele Meter Trockensteinmauern wurden als Biotop für wärmeliebende Insekten und Reptilien erstellt. Für eine zehn Meter lange Trockensteinmauer – kommt natürlich immer darauf an wie hoch und breit die Mauer bebaut wird – werden ca. 20 Tonnen Steine verbaut.
LJV-Ehrenpreis 2017
Der LJV-Ehrenpreises für Natur- und Umweltschutz geht an Ralf Schmidt für seine außergwöhnlichen Verdienste als Obmann für Natur- und Umweltschutz und Landespflege. Sein Engagement umfasst:
- Mitarbeit in den Naturschutzbeiräten der unteren und oberen Behörden,
- Artenschutzaktionen,
- Biotop-Patenschaften,
- Müllsammelaktionen,
- Mithilfe bei Waldjugendspielen und
- Kooperationen mit Bildungseinrichtungen, wie z. B. Ganztagsschulen.
Darüber hinaus hat Ralf Schmidt eine Vielzahl von weiteren Projekten und Initiativen angestoßen und ins Leben gerufen:
Das Netzwerk Artenvielfalt ist ein Zusammenschluss der Akteure „des ländlichen Raumes“, zu dem der Kreis-Bauern- und Winzerverband sowie der Kreis-Imkerverband gehören. Diese für den ländlichen Raum bedeutenden Nutzergruppen wollen darüber aufklären, dass die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen deren bestmöglicher Schutz bedeutet. Ziel ist es dabei auch, verloren gegangene Biotope wiederherzustellen, bzw. bedrohte Lebensräume zu erhalten. Um dies zu erreichen, kümmern sich die Initiatoren unter anderem
- um die Erhaltung von natürlichen Wiesenwegen,
- um die Einhaltung von wildtiergerechten Mähzeitpunkten,
- um die Beratung der Landwirte beim „Greening“,
- sie unterstützen ferner Blühflächeninitiativen in Städten und Gemeinden,
- Biotopgestaltungen mit Landwirten und Grundbesitzern sowie
- die Bearbeitung und Pflege von Ausgleichflächen.
Eine weitere Initiative, die von Ralf Schmidt in die Wege geleitet wurde, ist die Aktion „Blau auf allen Straßen“. Diese Initiative hat sich die Reduzierung von Wildunfällen auf stark befahrenen Straßen durch das Anbringen von Wildwarnreflektoren zum Ziel gesetzt. Begonnen hat die Aktion im Spätsommer 2014. Mittlerweile sind in 24 Revieren über 2.000 Reflektoren auf einer Strecke von 123 Kilometern installiert. Mit den ersten Jahresstatistiken konnte eine Reduktion von bis zu 80% der im Jahr zuvor registrierten Wildunfälle nachgewiesen werden.
Darüber hinaus hat Herr Schmidt zahlreiche Grundstücke gekauft oder gepachtet, um sie ökologisch zu gestalten und dort zahlreiche Nistkästen für heimische Singvögel und Fledermäuse aufzughängen.
LJV-Ehrenpreis 2015
Das Revier liegt im sogenannten „Dreiländereck“ an den Grenzen der Landkreise Bad Kreuznach, Mainz-Bingen und Alzey-Worms. Es ist stark durch die Landwirtschaft und den Weinbau geprägt – also ausgeräumte Landschaften bzw. Landschaften, die von Monokulturen beherrscht sind. In diesem Revier hat der Jagdpächter Flächen von mehr als 55.000 m2 gekauft oder Eigentum aus der Nutzung genommen und als Trittsteinbiotope angelegt. Im Laufe der Jahre hat Herr Runkel auf diesen Flächen mehr als 5.000 Bäume und Sträucher gepflanzt. Weiterhin hat er unzählige Nistkästen für heimische Singvögel und Fledermäuse aufgehängt und zahlreiche Lesesteinhaufen angelegt.
Das Revier Partenheim wird vom zuständigen Jagdausübungsberechtigten, Herrn Burkhard Runkel, geführt.
LJV-Ehrenpreis 2013
Trilobiten sind urzeitliche Gliedertiere, die im tropischen Devonmeer vor ca. 340 bis 400 Millionen Jahren lebten.
Die „Trilobitenfelder bei Gees“ im Landkreis Vulkaneifel, gehören zu den klassischen Fundorten versteinerter Trilobiten. Schon Alexander von Humboldt kam zum Fossiliensammeln hierher. Seit dieser Zeit haben viele weitere Paläontologen und „Hobby-Paläontologen“ das Fossiliensuchen in diesem Gebiet weiter betrieben. Um die vollständige Ausbeutung und damit die Zerstörung dieses Bereiches zu verhindern, sah sich die zuständige Behörde im Jahr 1987 gezwungen, das Gebiet als Naturschutzgebiet auszuweisen.
Der Schutzzweck dieses Naturschutzgebietes ist aber nicht nur die Unterbindung der Ausbeutung der Trilobitenfossilien, sondern auch die Erhaltung der Magerrasen, der angrenzenden Gebüsch- und Mischwaldformationen sowie der seltenen, in ihrem Bestand bedrohten Tier- und Pflanzengesellschaften. Auf engstem Raum befinden sich so unterschiedliche Pflanzengesellschaften wie ein Perlgras-Buchenwald, bachbegleitende Hochstaudengesellschaften, Nass- und Feuchtweiden, bis hin zum Enzian-Schillergrasrasen mit Wacholder, als kennzeichnende Art für die ehemalige Schafbeweidung.
Nach der Unterschutzstellung 1987 überließ man das Gebiet zunächst der natürlichen Sukzession, was natürlich nicht zielführend sein konnte, weil die zuvor genannten Offenlandarten damit nicht zu erhalten waren. So erfolgte im Herbst 1989 eine erste Teil-Entbuschung, die aber auch nicht zum Ziel führte, weil das Gebiet schnell wieder „zuwuchs“.
Erst mit dem im Jahr 2000 erneuten – nun von Mitgliedern des Hegeringes Gerolstein und dem damaligen Hegeringleiter Siegfried Neuerburg durchgeführten – Einsatz setzte die kontinuierliche, jährliche Pflege des Naturschutzgebietes bis heute ein.
Die Pflegearbeiten werden im Auftrag und auf Weisung der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord grundsätzlich während der Vegetationsruhe durchgeführt. Die fachliche Leitung und Beaufsichtigung der Pflegearbeiten vor Ort erfolgt durch den regionalen, amtlich bestellten Biotopbetreuer, Diplomingenieur Gerd Ostermann aus Birgel.
Bei den jährlichen Arbeitseinsätzen leisten die Hegeringmitglieder durchschnittlich 80 Arbeitsstunden, 20 Motorsägestunden und fünf Schlepperstunden. Seit der Übernahme der Pflegeeinsätze im Jahr 2000 wurden somit über 800 Arbeitsstunden zur Erhaltung dieses bedeutenden Naturschutzgebietes durch den freiwilligen Einsatz der Jägerinnen und Jäger des Hegerings Gerolstein geleistet.
LJV-Ehrenpreis 2012
Ausgezeichnet wurde die LJV-Kreisgruppe Alzey-Worms für Ihr Saatgutprogramm.
LJV-Ehrenpreis 2010
In 2010 teilten sich den Naturschutzpreis
Rüdiger Klotz mit seiner Naturschutz AG im Bereich Jugendarbeit
und die
Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler für Biotopgestaltung
LJV-Ehrenpreis 2009
Den LJV-Ehrenpreis in 2009 teilte sich
Kurt Milad (LJV-Kreisgruppe Neuwied) für sein Projekt zum Schleiereulenschutz
und
Jagdhundeobmann Edmund Kohl (LJV-Kreisgruppe Bernkastel-Wittlich) für seine Naturschutzarbeit.
LJV-Ehrenpreis 2008
Karl Schaaf (LJV-Kreisgruppe Bad Dürkheim-Neustadt) erhält den LJV-Ehrenpreis für seinen Projekte beim Storchenschutz und der Pflege eines Naturschutzgebietes.
LJV-Ehrenpreis 2007
Walfried Nickel (LJV-Kreisgruppe Bad Kreuznach) erhält den LJV-Ehrenpreis für seine Arbeit in der Hege und dem Naturschutz im Revier Eich.
LJV-Ehrenpreis 2006
Für seine Naturschutzarbeit auf dem Truppenübungsplatz Baumholder erhält Dr. Herbert Kraft den LJV-Ehrenpreis 2006.