Feldhasenzählung im Herbst

Ungemütliches Herbstwetter ist für die Feldhasenzähler kein Problem. Von Mitte Oktober bis Mitte Dezember sind Jägerinnen und Jäger in Rheinland-Pfalz unterwegs und dokumentieren, wie sich die Feldhasenbesätze hierzulande entwickeln.

Scheinwerfer und Klemmbrett gehören im Herbst zur Standard-Ausrüstung der rheinland-pfälzischen Jägerschaft – es ist Feldhasen-Zähl-Zeit! In den Abendstunden erfassen die Grünröcke die Besatzdichten der Feldhasen mittels Scheinwerfertaxation. Bei dieser wissenschaftlichen Methode können die weitgehend dämmerungs- und nachtaktiven Feldhasen mittels eines Handsuchscheinwerfers leicht gezählt werden. Feldhasenzähler legen anhand einer Revierkarte entsprechende Fahrstrecken fest und fahren diese in der Dunkelheit mit langsamer Geschwindigkeit ab. Dabei leuchten die zählenden Jäger die angrenzenden Flächen im 90-Grad Winkel zur Fahrtrichtung ab und notieren alle vorkommenden Hasen. Die Individuendichte wird in Stück pro Quadratkilometer angegeben. Die Fahrstrecken dürfen zur Vergleichbarkeit der Ergebnisse im Laufe der Jahre nicht verändert werden. Jägerinnen und Jäger führen die Bestandsermittlungen jeweils im Frühjahr und Herbst durch, um so den Zuwachs der Population zu berechnen.

Die erfassten Daten werden im Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) ausgewertet. Die Ergebnisse dienen dazu, Konzepte für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung von Wildtierpopulationen zu entwickeln. Auch das Wildschutzprogramm Feld & Wiese (WFW) des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz greift auf diese Daten zurück, um zielgenau Maßnahmen für eine günstige Entwicklung der Feldhasenpopulationen und andere Arten des Offenlandes zu gestalten. Nach WILD-Zählungen gab es im Frühjahr 2017 in Rheinland-Pfalz durchschnittlich 15 Feldhasen pro Quadratkilometer. Damit liegt die rheinland-pfälzische Populationsdichte beim Feldhasen über dem Bundesdurchschnitt von elf Hasen pro Quadratkilometer.

In Rheinland-Pfalz werden für WILD nahezu flächendeckend Daten erfasst. Dabei unterteilt sich die Datenerhebung in Referenzreviere und flächendeckende Einschätzung. In den 35 rheinland-pfälzischen Referenzrevieren zählen die Jägerinnen und Jäger nach wissenschaftlich anerkannten Methoden einzelne Arten – wie Beispielsweise den Feldhasen oder das Rebhuhn. Bei der flächendeckenden Einschätzung geben Revierinhaber an, welche Wildarten in ihren Revieren heimisch und in welcher Besatzdichte sie in etwa vorhanden sind. Mehr als 150 rheinland-pfälzische Reviere wenden diese Methode an. Prinzipiell kann aber jeder Revierinhaber seine Zählergebnisse nach der Scheinwerfertaxationsmethode an WILD senden, um so zum Feldhasen-Monitoring beitragen.

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