Artikel von Frank Herrmann / LJV Thüringen
Am 7. Oktober 2023 trafen sich 255 Jagdhornbläser in 20 Gruppen aus 6 Nationen Mitteleuropas, um in fairem Wettbewerb vor einer internationalen Jury in den Stimmungen „B“ und „Es“ ihre Besten zu ermitteln. Ein straffes und minutiös geplantes Tagesprogramm galt es zu absolvieren und es wurde dank ausgezeichneter Disziplin aller Teilnehmer und guter Organisation hervorragend eingehalten.
Bereits am Abend des Anreisetages, dem 06.10.23 ließen die besten Europäischen Jagdhornbläsergruppen bei traumhaftem Sonnenuntergang ihre Jagdhörner zunächst mit einer gemeinsamen Eröffnung, dann mit einer musikalischen Vorstellung jeder Bläsergruppe vor dem Ringberghotel über der im Tal liegenden Waffenstadt Suhl erschallen.
Den Auftakt der EM bildete ein Umzug aller Bläsergruppen durch die Fußgängerpassage der Suhler Innenstadt, der pünktlich 08:00 Uhr am „Platz der Deutschen Einheit“ startete An drei Haltepunkten stellten sich mit je einem Musikstück je zwei Nationen vor und machten die Innenstadtbewohner auf das Event neugierig. Vertreter von Presse und TV begleiteten den Umzug zum geschichtsträchtigen Marktplatz mit dem Wahrzeichen der Stadt, dem Waffenschmied und „Roten Rathaus“ der Stadt Suhl, wo die Teilnehmer vom Bürgermeister der Stadt, Jan Turczynski, begrüßt wurden. Mit einem „Aufbruch zur Jagd“ ging es zurück zum Platz der Deutschen Einheit, wo noch ein Fototermin aller Teilnehmer zu absolvieren war.
Pünktlich um 10:00 Uhr startete der Wettstreit mit einer Qualifikationsrunde vor einer 6-köpfigen internationalen Jury mit den Jagdhörnern der Stimmung „B“ in 12 Bläsergruppen. Hier galt es zunächst zwei Pflicht- und zwei Kür-Stücke bestmöglich zu Gehör zu bringen. Anschließend starteten am Nachmittag die 8 gemeldeten Bläsergruppen der Jagdhörner in der Stimmung „Es“.
Nach einer kurzen Pause mit Auswertung der bisherigen Leistungen gingen die jeweils besten drei Gruppen der Stimmungen „B“ und „Es“ mit je einem Pflicht- und einem Kür-Stück in die noch ergebnisoffene Finalrunde. Nach durchweg qualitativ hervorragenden Auftritten der 6 Bläsergruppen, die auch von der professionellen Jury alles abverlangten, erfolgte nach einer nochmals die Spannung steigernden kurzen Pause die Verkündung der Platzierungen.
In der Kategorie der Jagdhornbläsergruppen mit Stimmung „B“ siegte die zugleich den weitesten Anreiseweg von 1.200 km habende ungarische Jagdhornbläsergruppe „Vadászkamara Kürtegyüttes“ mit durchweg alle Teilnehmer der EM faszinierenden Präsentationen ihres meisterlichen Könnens.
Vize-Europameister in der Kategorie „Stimmung B“ wurden die beiden tschechischen Bläsergruppen „Povltavští trubači“ und „Jihočeští trubači“.
Sehr eng war das Leistungsniveau der Jagdhornbläsergruppen in Stimmung „Es“. Letztlich siegte mit überzeugender Mehrheit der Juroren die aus Südböhmen kommende Tschechische Jagdhornbläsergruppe „Jihočeští trubači“.
Vize-Europameister in „Es“ wurden die beiden Deutschen Bläsergruppen „Jagdhornbläsergruppe Alsdorf-Hachenburg“ und die „Oberpfälzer Parforcehornbläser“.
Nach der offiziellen Siegerehrung vergab die ehrenamtliche Beigeordnete der Stadt Suhl, Sylvia Luck, feierlich einen Zusatzpreis der Stadt Suhl für die Bläsergruppe mit der weitesten Anreise. Dieser ging nach Budapest. Die Veranstaltung endete mit einem Galaabend, den Staatssekretär Torsten Weil vom Thüringer Landwirtschaftsministerium eröffnete. Der Staffelstab zur Ausrichtung der nächsten Europameisterschaft im Jagdhornblasen im Jahr 2025 wurde an Polen übergeben.