LJV-Präsident Dieter Mahr zum ASP-Ausbruch in Belgien

Liebe Jägerinnen und Jäger,

wie viele von Ihnen schon gehört haben werden, wurden am Donnerstag zwei Fälle Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Belgien bestätigt. Die verendeten Wildschweine sollen in einer Entfernung von 60 Kilometern zur deutschen Grenze gefunden worden sein.

Dass es zu einem schlagartigen Ausbruch bei uns oder in unserer Nähe kommen kann, war bekannt. Trotzdem versetzt uns der Nachweis in der Nähe von Rheinland-Pfalz, der nun die Wandlung von einer abstrakten Gefahr hin zu einer konkreten Bedrohung bedeutet, in große Sorge.

Wir stehen seit Freitagmorgen in Kontakt mit dem zuständigen Ministerium und haben angeboten, die fachlichen Kompetenzen und personellen Ressourcen des Landesjagdverbandes zur Mithilfe in allen nun auftretenden Fragen zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig haben wir auch unsere Erwartung formuliert, dass wir eng in die Maßnahmenplanung involviert werden und alle relevanten Informationen aus erster Hand erhalten. Damit wollen wir erreichen, dass die Belange der Jagd und der von etwaigen Maßnahmen betroffenen Jägerinnen und Jäger im bestmöglichen Umfang gewahrt werden.

Nach unseren ersten Informationen scheinen die Jagd betreffende Maßnahmen zunächst nicht geplant zu sein. Dies kann sich aber je nachdem, wie die weiteren Erkenntnisse der Fachbehörden ausfallen, auch noch ändern. Es fand eine Telefonkonferenz der zuständigen Ministerien des Bundes und der betroffenen Bundesländer statt.

Nachfolgend dürfen wir Ihnen die bisherigen Fakten nochmals zusammenfassen:

In der Region Wallonien (Belgien) wurden am 9.9.2018 zwei verendete Stücke Schwarzwild aufgefunden, deren Beprobung am 12.09.2018 als ASP-positiv bewertet wurde. Die offizielle Bestätigung über die OIE erfolgte am 13.9.2018.

Derzeit läuft auf europäischer Ebene eine Krisensitzung , an der die FACE beteiligt ist.

Nach bisherigen Erkenntnissen und Mitteilungen aus Brüssel ist Deutschland wohl nicht als Restriktionsgebiet eingestuft bzw. betroffen.

Welche konkreten Maßnahmen in Belgien getroffen werden bzw. ob weitere Maßnahmen in Deutschland angeordnet werden, wird wohl erst am kommenden Montag feststehen.

Nachstehend haben wir Ihnen einen Link kopiert, innerhalb dessen Sie die derzeit gemaßregelten Gebiete erkennen können.

https://www.lecho.be/economie-politique/belgique-wallonie/La-peste-porcine-catastrophe-ecologique-et-economique-annoncee/10049498

Innerhalb des Gebietes in Belgien  ist die Jagdausübung bis 15.10.2018 verboten. Insgesamt ist eine Fläche von 62.000 ha gemaßregelt.

Sobald uns neue Informationen vorliegen, werden wir uns wieder bei Ihnen melden.

Ihnen allen trotzdem Waidmannsheil!

Dieter Mahr

Präsident