Landesjagdverband startet WILD-Kampagne

Das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands – kurz WILD – steht im Zentrum der jüngsten Kampagne des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz e.V. (LJV). Der LJV ruft die Jägerinnen und Jäger im Land auf, sich für das Wildtiermonitoring zu engagieren. 

Wie viele Rebhühner oder Wildkaninchen leben im Revier? Hat sich der Waschbär im Gebiet schon breit gemacht oder gar der Marderhund? Diese und weitere Fragen nach Vorkommen und Populationsgröße sollen die Jäger*innen im Land beantworten. Dafür startet der LJV die WILD-Kampagne, um möglichst viele Teilnehmer*innen für die Teilnahme an der diesjährigen „Flächendeckenden Einschätzung“ zu gewinnen. „Um in politischen Diskussionen stets wissensbasiert argumentieren zu können, sind belastbare Daten unabdingbar“, erklärt LJV-Präsident Dieter Mahr. „Wenn alle Revierinhaber*innen ihr Wissen um die Wildtierbestände in ihren Revieren teilen, können die richtigen Schlüsse zur Hege und Bejagung des Wildes gezogen werden.“

Neben den im WILD erhobenen Daten der Referenzgebiete, die ganz explizit bestimmte Arten wie das Rebhuhn oder den Feldhasen nach wissenschaftlichen Methoden zählen, stellt die „Flächendeckende Einschätzung“ eine Ergänzung dieser Daten dar. Diese Datenerhebung beinhaltet die Frage nach Vorkommen, geschätzter Größe der Population, Jagdstrecke (Anzahl der erlegten Individuen) und verendet aufgefundenen Tieren. Durch langjährige Datenreihen können Wissenschaftler*innen Trends genauer untersuchen. Abgefragt wird diesmal zusätzlich die Durchführung biotopverbessernder Maßnahmen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Schalenwild. Jäger*innen sollen für die „Flächendeckende Einschätzung“ Angaben zum Vorkommen von Rot-, Dam-, Reh-, Muffel- und Schwarzwild machen. In der Gruppe der Raubsäuger liegt der Fokus wie 2017 auf Waschbär, Marderhund, Mink, Baummarder und Iltis. Auch ergänzende Angaben zum Auftreten von Räude und Staupe sollen Teilnehmer*innen machen. Letzter Schwerpunkt: die semiaquatischen Säuger Nutria, Bisam, Biber und Fischotter. Diese wurden zuletzt 2015 erfasst.

„Während wir in Rheinland-Pfalz über ausreichend Referenzgebiete verfügen, haben wir bei der ‚Flächendeckenden Einschätzung‘ große Defizite. Das wollen wir ändern“, so Mahr. Und in der Tat, im Vergleich zu anderen Bundesländern steht Rheinland-Pfalz, in Bezug auf diese Erhebung, auf den hinteren Plätzen. „Das kann nicht unser Anspruch sein“, betont der LJV-Präsident. „Beim Rebhuhnmonitoring stehen wir auf europäische Ebene auf einem Spitzenplatz, bei der Hasenzählung liefern wir seit mehr als einem Jahrzehnt solide Zahlen. Es wird Zeit, dass wir bei der ‚Flächendeckende Einschätzung‘ mit erfolgreichen Bundesländer wie Niedersachsen oder Schleswig-Holstein gleichziehen.“ In Niedersachsen beteiligen sich in 21 von 66 Kreisjägerschaften zwischen 95 und 100 Prozent der Reviere am WILD-Monitoring-Programm.

Die Kampagne des LJV soll nicht nur das WILD bekannter machen und zur Teilnahme motivieren, es soll durch die Digitalisierung des Fragebogens zur „Flächendeckenden Einschätzung“ auch die Eingabe und Auswertung der Daten optimieren. „Bis jetzt musste der Fragebogen ausgedruckt und händisch ausgefüllt werden. Unsere Jäger*innen können jetzt ganz bequem vom Smartphone aus alle Daten eingeben und absenden. Unser WILD-Team in der LJV-Geschäftsstelle kann somit unmittelbar mit diesen digital versendeten Daten arbeiten. Das vereinfacht und beschleunigt den gesamten Prozess“, sagt LJV-Präsident Mahr. Jäger*innen und Revierinhaber*innen, die sich um die Artenvielfalt verdient machen und im Rahmen des Wildtiermonitorings bis Mitte Mai ihren Beitrag leisten, erhalten einen besonderen Dank: Ihnen wird im Rahmen einer festlichen Veranstaltung die WILD-Auszeichnung des LJV-RLP verliehen. Diese Anstecknadel ist nicht anderweitig zu erwerben und steht für die große Bedeutung des Wildtiermonitorings für das Land Rheinland-Pfalz.

WILD Infoflyer

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