Kitzrettung Rheinland-Pfalz startet

Kitz drückt sich ins Gras. Bild: Kaufmann/DJV

Kitzrettung Rheinland-Pfalz. Gemeinsam mehr erreichen. Eine Aktion des Landesjagdverbandes

 

Ab Mai fahren in Rheinland-Pfalz wieder die Mähwerke über die Wiesen, um zunächst Grassilage und später im Juni Heu zu machen. Teilweise mit bis zu 15 Metern breiten Mähwerken wird das Gras gemäht und dies oftmals mit hoher Geschwindigkeit. Auch in der Landwirtschaft gilt die Devise, Zeit ist Geld damit die oftmals kurzen trockenen Mähperioden optimal ausgenutzt werden.

Leidtragende dieser Mähtechnik sind Rehkitze und andere frisch gesetzte Tiere wie Hasen oder auch Bodenbrüter. Die Kitze haben in den ersten Wochen noch kein Fluchtinstinkt und ducken sich bei Gefahr. Dies tun sie auch wenn der Traktor mit dem Mähwerk kommt mit dem schrecklichen Resultat, dass das Kitz getötet oder schrecklich verstümmelt wird und dann langsam verendet.

Dies kann dadurch verhindert werden, dass vor der Mahd die Flächen nach Kitzen abgesucht wird. Gefundene Kitze werden in Kästen außerhalb der Fläche gesichert und nach dem Mähen wieder freigelassen. In den letzten zwei Jahren wurden hier verstärkt Drohnen mit Wärmebildkameras genutzt, da nur mit dieser Technik fast 100 Prozent aller Kitze gefunden werden.

Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz hat dieses Jahr das Projekt „Kitzrettung Rheinland-Pfalz. Gemeinsam mehr erreichen“ ins Leben gerufen. In dem Projekt wurden die bestehenden Kitzrettungstrupps in Rheinland-Pfalz identifiziert und vernetzt. Es wurden Onlineschulungen und 2 Praxisschulungen durchgeführt und mit Hilfe von Sponsoren 500 Kitzrettungsboxen für die Trupps angeschafft. Die Kontaktdaten der Piloten werden auf der Homepage des LJV veröffentlicht, damit die Landwirte wissen, auf wen sie bei sich zurückgreifen können.

In Gesprächen mit den Landwirtschaftsverbänden wurde diese Hilfe angeboten. Klar ist, dass die Landwirte die Verantwortung dafür tragen, keine Kitze zu mähen. Der Landesjagdverband möchte aber bei vom Landwirt durchzuführenden Suche gerne Hilfestellung leisten, da sich die Jäger durch ihre Bekenntnis zur Hege auch zur Vermeidung von Tierleid verpflichtet fühlen.

Mittlerweile sind in dem Netzwerk fast 40 Kitzrettungsgruppen mit über 80 Drohnen aufgeführt. Die meisten Trupps wurden von Jägern initiiert und gingen aus Kreisgruppen oder Hegeringen hervor. Es sind aber auch einige private Drohnen dabei. Anfang April konnten dann LJV Präsident Dieter Mahr in Begleitung von Geschäftsführer Dr.Sven Bischoff Bauernpräsident Eberhard Hartelt und seiner Geschäftsführerin Adams die Liste der Drohnenpiloten überreichen. Beide Seiten betonten die absolute Notwendigkeit der Kitzrettung und freuten sich über diesen engen Schulterschluss.

 

Die Liste mit allen Drohnenpiloten ist ab sofort unter www.ljv-rlp.de/kitzrettung abrufbar.

 

Rehkitze