Feldhasenbesatz stabil

Im vergangenen Frühjahr haben Jägerinnen und Jäger in Rheinland-Pfalz durchschnittlich 15 Feldhasen pro 100 Hektar gezählt. Die meisten Tiere leben in den Gunsträumen Vorderpfalz und Rheinhessen. Von Frühjahr bis Herbst 2018 haben die Besätze durchschnittlich um mehr als 15 Prozent zugenommen – eine erfreuliche Entwicklung! Die Jägerschaft fordert mehr Anstrengungen von der Politik für die Artenvielfalt auf Feldern und Wiesen.

Im Frühjahr 2018 gab es auf rheinland-pfälzischen Feldern und Wiesen durchschnittlich 15 Feldhasen pro 100 Hektar. Erfreulich ist, das Rheinland-Pfalz erneut über den Bundesschnitt von 12 Feldhasen pro 100 Hektar liegt. Je nach Region schwanken die Hasenzahlen stark. In Rheinland-Pfalz fühlt sich Meister Lampe in der Vorderpfalz und Rheinhessen besonders wohl. Diese Zahlen stellt heute der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz anlässlich des Niederwildsymposiums in Mainz zur Zukunft von Feldhase, Rebhuhn und Co. vor. Grundlage ist die wissenschaftliche Auswertung von Daten, die Jägerinnen und Jäger in bundesweit 450 Referenzgebieten erfasst haben.

Jäger fordern Artenschutz als Ziel der Landwirtschaft

Adressiert an die parallel stattfindende Agrarministerkonferenz in Landau fordert die Jägerschaft, dass Artenvielfalt einen höheren Stellenwert in der Politik bekommt. „Günstige Witterung allein hilft dem Feldhasen nicht. Wir brauchen ein Produktionsziel Artenvielfalt“, sagte LJV-Präsident Dieter Mahr. Landwirte müssten künftig unbürokratisch entlohnt werden, wenn sie etwa systematisch Blühstreifen mit Wildkräutern für Feldhase, Rebhuhn oder Feldlerche anlegten. „Sie bewirtschaften rund 36 Prozent der Fläche von Rheinland-Pfalz und sind damit wichtige Partner im Artenschutz”, so LJV-Präsident Mahr. Förderfehler der Vergangenheit müssen laut LJV revidiert werden. Anfang der 2000er Jahre lag der Fokus der Politik darauf, aus Landwirte Energiewirte zu machen. Der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen wurde drastisch subventioniert, zu Lasten der Artenvielfalt: Heute werden auf einem Viertel der Fläche Deutschlands nur noch Raps, Mais und Getreide angebaut. Mehrjährige Brachen mit wertvollen Wildkräutern schrumpften hingegen innerhalb eines Jahrzehnts von fast 9.000 Quadratkilometern auf etwa 3.000.

Bekenntnis zur Fallenjagd notwendig

Maßgeblich für den Feldhasen ist neben Witterung und Lebensraum laut LJV die Zahl der Fressfeinde. LJV-Präsident Dieter Mahr: „Schöner wohnen allein reicht nicht.“ Vielmehr müssten Jägerinnen und Jäger Beutegreifer wie Rotfuchs und Marder intensiv bejagen. Dazu seien auch Fallen notwendig. Der LJV fordert im Sinne des Artenschutzes ein klares politisches Bekenntnis zur dieser Art der Jagd.

Bundesweite Monitoringdaten seit 2001

Wissenschaftler haben Daten zum Feldhasen aus bundesweit rund 460 Referenzgebieten (ohne Sachsen) für das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) ausgewertet. Mit WILD dokumentieren Jägerschaft und Wissenschaftler seit 2001 die bundesweite Entwicklung der Feldhasenbestände. Grundlage ist eine sogenannte Scheinwerfertaxation im Frühjahr und Herbst: Jägerinnen und Jäger zählen Feldhasen nachts mit normierten Scheinwerfern auf festgelegten Strecken, Wissenschaftler werten die Daten anschließend aus. Weitere Informationen zu WILD gibt es hier: www.jagdverband.de/content/wild-monitoring

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