Deutlicher Aufwärtstrend beim Feldhasen in Rheinland-Pfalz

Die neuen Zahlen der Feldhasenpopulationsdichten in den rheinland-pfälzischen Referenzgebieten lassen Hoffnung aufkommen: 2020 wurden im Frühjahr im Mittel 38 Hasen/100 ha gezählt, im Herbst waren es 46 Hasen/100 ha. Das entspricht einer Nettozuwachsrate von rund 21%. Im Vergleich zu 2019 (Frühjahr 19 Hasen und Herbst 26 Hasen/100 ha) ist das ein erfreulicher und steter Zuwachs und zeigt, dass die Bemühungen von Jäger:innen und Landwirt:innen Früchte tragen.  

(Gensingen, 18. März 2021) Begünstigt wurde das Populationswachstum der ursprüngliche Steppenbewohner durch warmes, sonniges Wetter: Im Herbst zählten Jäger:innen 25 Prozent mehr Tiere als im Frühjahr. Das sind die vorläufigen Ergebnisse des Monitorings in bundesweit 460 Referenzgebieten, die der Deutsche Jagdverband (DJV) heute veröffentlicht hat. Wegen der Einschränkungen durch Corona sank die Beteiligung an der Feldhasenzählung gegenüber 2019 um ein Fünftel.

Witterung gut, Lebensraum ausbaufähig

Der Feldhase hat 2020 ebenso wie in den beiden Jahren zuvor vom Wetter profitiert. Das Frühjahr 2020 zählt laut Deutschem Wetterdienst zu den sechs niederschlagsärmsten, der April sogar zu den sieben wärmsten seit 1881. Günstige Witterung allein reicht jedoch nicht. Wissenschaftler:innen haben herausgefunden, dass sich große, zusammenhängende Ackerschläge negativ auf die Entwicklung der Feldhasenpopulationen auswirken. Im Innern solch großer Flächen gibt es keinen Lebensraum für Feldhasen. Zudem fehlen die krautreichen Feldränder, die Nahrung bieten. Besonders Maisfelder meidet der Feldhase. Mehrjährige Brachen mit wertvollen Wildkräutern sind innerhalb eines Jahrzehnts von fast 9.000 Quadratkilometern auf etwa 3.000 geschrumpft. Der DJV fordert deshalb, dass Landwirte unbürokratisch entlohnt werden, wenn sie beispielsweise Blühstreifen mit Wildkräutern anlegen.

Fangjagd ist wichtig

Maßgeblich für das Überleben des Feldhasens ist neben Witterung und Lebensraum die Zahl der Fleischfresser. Raubsäuger wie Rotfuchs und Marder müssen intensiv bejagt werden. Dazu sind auch Fallen notwendig. Der DJV fordert im Sinne des Artenschutzes ein klares politisches Bekenntnis zur Fangjagd. Der LJV informiert in einem Video zum Thema.

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