Der Jagdhund: Familienmitglied mit Beruf

Am 10. Oktober ist Welt-Hunde-Tag. Für 11 Prozent der Haushalte in Deutschland ein Grund zum Feiern. Noch mehr Hundeliebe gibt es in Jägerhaushalten: In zwei Dritteln lebt mindestens ein Vierbeiner. Dabei muss es nicht immer der Dackel sein. 

Die Tradition der Jagdhunde ist alt. Schon in der Zeit um 10.000 vor Christus begleiteten Vierbeiner den Menschen bei der Jagd und auch heute noch beherzigen viele Jäger den Leitspruch: „Jagd ohne Hund ist Schund“. Im Bundesschnitt besitzen nur etwa 11 Prozent aller Haushalte einen Hund. Hingegen ist in Jägerhaushalten in 60 Prozent aller Fälle mindestens ein Jagdhund vorhanden. Das geht aus einer Auswertung einer repräsentativen Befragung des Deutschen Jagdverbandes (DJV) für Rheinland-Pfalz hervor. Dabei sind Vorstehhunde, wie etwa Deutsch Kurzhaar, Deutsch Drahthaar oder Weimaraner unter Jägern besonders beliebt. In jedem vierten Jägerhaushalt kommt ein vielseitig einsetzbarer Vorstehhund vor. Auf Platzzwei kommen die Teckeln (11 Prozent), gefolgt von Terriern (10 Prozent), Schweißhunden (8 Prozent), Apportierhunden (6 Prozent), Stöberhunden (6 Prozent) und Bracken (5 Prozent).

Das Aufgabengebiet der Vorstehhunde ist vielfältig: Die Hunde sind für alle anfallenden Arbeiten in Feld, Wald und Wasser geeignet. Das besondere Verhalten, das diese Hunde auszeichnet, ist das sogenannte Vorstehen: Wittern sie bei der Suche Wild im hohen Gras, bleiben sie ruckartig davor stehen. Die kleinen und robusten Teckel sind aufgrund ihrer in der Regel geringen Größe für die Arbeit „unter Tage“, bei der Jagd auf Fuchs und Dachs besonders gut geeignet. Sie sind aber auch für die Stöber- und Schweißarbeit bestens einsetzbar. In Deutschland gibt es mehrere Dutzend vom Jagdgebrauchshundverband anerkannte Rassen mit ganz unterschiedlichen Einsatzgebieten. Gut ausgebildete Hunde sind wichtig für eine waid- und tierschutzgerechte Jagd. Das gilt beispielsweise für herbstliche Stöberjagden auf Reh, Hirsch und Wildschwein: Die eingesetzten Hunde sollen Wildtiere in dichtem Gestrüpp aufstöbern und in Bewegung bringen ohne sie zu hetzen. So kann der Jäger gezielte Schüsse abgeben.

 

Sogenannte Schweißhunde wiederum werden für das Finden von verletztem Wild trainiert. Sie können eine Spur aus winzigen Blutströpfchen auch nach 48 Stunden noch zielsicher verfolgen. Die Ausbildung ist vielfältig und jeweils ausgelegt für den späteren Einsatzbereich des Jagdhundes. Der Einsatz von brauchbaren Hunden bei der Jagd ist übrigens gesetzlich vorgeschrieben und ein Nachweis über erbrachte Leistungen Pflicht.

 

Jagdhunderassen haben es auch längst in private Wohnzimmer geschafft: Golden Retriever, Setter, Jack-Russel-Terrier oder Vizsla – sie haben ihren Ursprung in der Jagd. Jagdhunde sind grundsätzlich anspruchsvoller in der Haltung als sogenannte Gesellschaftshunde wie Chihuahua, Mops oder Zwergpudel. Weimaraner beispielsweise werden aufgrund ihres schönen Aussehens immer beliebter. Leider bleibt dabei oft vergessen, dass diese Hunde einen starken Jagd- und Beschützerinstinkt haben. Ohne das richtige Training, viel Bewegung und artgerechte Beschäftigung sind Konflikte vorprogrammiert.

Eine Übersicht über die verschiedenen Jagdhunderassen und ihre Einsatzgebiete:

https://ljv-rlp.de/fachbereiche/jagdhunde/rassen/

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