Delegiertenversammlung als Hybridveranstaltung on- und offline

Delegiertentagung 2021 Mahr

Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz führte heute die Delegiertentagung 2021 als Hybridveranstaltung durch – Stimmberechtigte stimmen vor Ort und von zuhause aus online ab.

Auf Grund der Coronapandemie konnte, wie schon im vergangenen Jahr auch in diesem Jahr kein Landesjägertag in traditioneller Form durchgeführt werden. Mit der Delegiertentagung nahm der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz (LJV) am 1. Oktober 2021 jedoch seine satzungsgemäßen Pflichten wahr.

LJV-Präsident Dieter Mahr informierte im Jahresbericht über aktuelle Entwicklungen in Sachen Jagdpolitik und -praxis. In diesem Zusammenhang berichtete er über die steigenden Mitgliederzahlen und das dadurch gewonnene jagdpolitische Gewicht des Verbandes und der Jägerschaft in der Öffentlichkeit.

Die Hilfsbereitschaft der Jägerschaft und ihrer Partner in der Spendenaktion #jägerhelfen wurde in konkrete Zahlen gefasst: 85.000 Euro Spendengelder konnte der LJV für die Opfer der Flutkatastrophe sammeln. Ein Betrag, welchen der LJV mit einer Erhöhung um 20.000 Euro auf über 105.000 Euro aufstockte.

Erwähnung fand der Parlamentarische Abend im Rheinland-Pfälzischen Landtag, bei dem der LJV seine Positionen vor den Mitgliedern des Landtags und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Verbänden vorstellen und für mehr sachorientierte Zusammenarbeit werben konnte.

Vizepräsident Gundolf Bartmann verwies auf die Situation der Wälder in Rheinland-Pfalz und unterstrich die Herkulesaufgabe, die auf die Jägerschaft wartet – nicht nur mehr im Feld zur Vermeidung von Wildschäden, sondern nun auch im Wald zur Herstellung angepasster Schalenwildbestände.

Divergierende Ansichten gibt es auch zum Schwarzwild und der Verteilung der Aufgaben zur Verminderung und Verhinderung von Wildschaden im Feld zwischen den verschiedenen beteiligten Institutionen. Dies führte dazu, dass der LJV sein „Handlungsprogramm Schwarzwild 2.0“ erarbeitet und als Diskussionsgrundlage vorgelegt hatte.

Positive Erwähnung fand das Erfolgsprojekt „Life-Luchs“ im Pfälzerwald, in dem über fünf Jahre hinweg, unter Mithilfe der Jägerschaft, 20 Luchse ausgewildert wurden und mit dem der LJV von Anfang an seine Bereitschaft zur konstruktiven Mitarbeit unter Beweis stellen konnte.

Im Anschluss daran wurde über das LJV-Saugatter Hunsrück berichtet, welches nach einer mehrjährigen Planungsphase und einer Bauzeit von über einem halben Jahr im September 2021 eingeweiht wurde. Der Dank des Präsidiums galt der herausragenden Arbeit des Teams rund um den Projektleiter Dr. Hans Detlef Meyer.

LJV-Vizepräsident Dr. Thomas Weber berichtete als Projektleiter über die aktuellen Entwicklungen in Sachen Schießstände sowie der Ausbildung von Jagdscheinanwärtern und stellte die Planungen zur jagdlichen Ausbildung im Rahmen von Kompaktkursen beim LJV vor.

Der stellvertretende Schatzmeister Tobias Hahn informierte über Anpassungen der Organisationsstruktur und des Hegeringstatuts.

Staatssekretär Dr. Erwin Manz (MKUEM) ging als Gast der Delegiertentagung in seiner Rede auf das besondere Engagement des LJV und der Jägerschaft ein, welches weit über die Kernbereiche des Verbandes hinausgehe. Dabei verwies er exemplarisch auf die Spendenaktion #jägerhelfen. In seinen weiteren Ausführungen betonte er die maßgebliche Rolle der Jägerschaft beim Umbau von Waldbeständen oder deren erfolgreiche Neubegründung auf entstandenen Freiflächen. Mit Blick auf bestehende, inhaltliche Differenzen im Bereich Jagdzeitenregelungen kündigte er einen verstärkten Dialog an. Gleichzeitig eröffnete er einen Ausblick auf die Zukunft der Zusammenarbeit bei Projekten zum Schutze des Niederwildes und der Arten des Offenlandes und unterstrich die Bedeutung von Wildbret als hochwertigstes Lebensmittel.

Im Rahmen der Ehrungen erhielten Klaus Skowronek die DJV-Verdienstnadel in Silber und Ralf Schmidt die DJV-Verdienstnadel in Bronze. Erwähnt wurde ebenfalls die Verleihung der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz an LJV-Vizepräsident Kurt Schüler.

Nach einer kurzen Pause ging es um die Berichte zu den Jahresabschlüssen 2019 und 2020 sowie den Bericht des Rechnungsprüfers beziehungsweise die Abstimmungen hierzu. Die Anträge wurden mit großer Mehrheit angenommen – ebenso wie die Entlastung des Präsidiums, Vorstands und der Geschäftsführung.

Im Anschluss daran wurden durch LJV-Geschäftsführer Frank Voigtländer anhand der Zahlen zur Mitgliederentwicklung punktuelle Änderungen der Beitragsordnung sowie die Festsetzung des Jahresbeitrages 2022 vorgetragen. Die Delegierten votierten mehrheitlich für die Streichung des § 7 der Beitragsordnung (Beitragsbefreiung für Jagdscheinanwärter).

Die Abstimmung über die Höhe des Jahresbeitrages für das Jahr 2022 ergab eine große Zustimmung für dessen unveränderte Beibehaltung.

Bei Fragen steht die Geschäftsstelle gerne zur Verfügung.