ASP erreicht Belgien

Laut Behörden ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei zwei verendeten Wildschweinen in Belgien festgestellt worden. Damit ist die ASP nur noch 60 Kilometer von der Deutschen Grenze entfernt. Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. (LJV) ruft Behörden und Verbänden zum gemeinsamen Vorgehen auf.  

Die ASP erreicht Westeuropa. Nach dem jüngsten Fall in Bulgarien hat das ASP-Virus offensichtlich hunderte Kilometer in wenigen Tagen überwunden. Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass der Mensch für die schnelle Verbreitung des für Menschen ungefährlichen, aber für Haus- und Wildschweinen tödlichen Virus verantwortlich ist. Vor diesem Hintergrund ruft der LJV Behörden und Verbänden auf, gemeinsam gezielt und besonnen auf die neue Situation zu reagieren. „Die Biosicherheit an Parkplätzen, Bahnhöfen oder Grenzübergängen entlang von Transitstrecken muss weiter verbessert werden“, fordert Mahr. „Verschlossene Abfallbehälter und Wildschweinsichere Zäunungen sind jetzt dringend nötig. Der LJV wird seinerseits das Möglichste tun, um Behörden und Institutionen bei der Vermeidung eines Ausbruches zu unterstützen“, verspricht LJV-Präsident Dieter Mahr.

Die Früherkennung eines möglichen Ausbruchs ist jetzt entscheidend, um eine Ausbreitung zu verhindern. „Landwirte, Förster und Jäger müssen gleichermaßen die Augen offen halten und verendet aufgefundene Wildschweine sofort melden“; betont Mahr. Nach Angaben europäischer Behörden sterben infizierte Schweine innerhalb kürzester Zeit, die natürliche Ausbreitung des Virus geht entsprechend langsam voran: etwa 20 km pro Jahr. Verdächtige Wildschwein-Kadaver müssen vor Ort liegen bleiben und der zuständige Amtstierarzt muss umgehend informiert werden. Ein Abtransport des Kadavers ist wegen der Verschleppungsgefahr des Virus nur in einem dichten Behälter und unter strengsten seuchenhygienischen Vorgaben durch Experten zulässig.

Um die Früherkennung zu erleichtern kann das von Jägern mit Wissenschaftlern entwickelte Tierfund-Kataster (tierfund-kataster.de) genutzt werden. Es ermöglicht, Fundorte von Wildschwein-Kadavern schnell und unbürokratisch an Veterinärbehörden zu melden. Gemeinsam mit dem Friedrich-Löffler-Institut hat der Deutsche Jagdverband (DJV) zudem ein Maßnahmenkatalog nach dem Werkzeugkasten-Prinzip entwickelt. Je nach Jahreszeit, Topographie oder Vegetation müssen unterschiedlichste Maßnahmen kombiniert werden. Der Maßnahmenkatalog hat Empfehlungscharakter, die Krisenstäbe vor Ort müssen im Seuchenfall dann die besten Maßnahmen kombinieren.

Was sind die Symptome der ASP bei Schweinen?

Die Infektion führt zu sehr schweren, aber unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Fieber, Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen und Atemproblemen. Durchfall und Blutungsneigung (Nasenbluten, blutiger Durchfall, Hautblutungen) können ebenfalls auftreten. Erkrankte Tiere zeigen mitunter eine verringerte Fluchtbereitschaft („Liegenbleiben in der Suhle“) oder andere Auffälligkeiten wie Bewegungsunlust und Desorientiertheit.

Die Erkrankung betrifft alle Altersklassen und Geschlechter gleichermaßen und führt in nahezu allen Fällen zum Tod des Tieres etwa innerhalb einer Woche. Beim Aufbrechen der Stücke (Entnehmen der Organe durch einen Jäger) sollte auf vergrößerte, „blutige“ Lymphknoten, eine vergrößerte Milz und feine, punkt- oder flächenförmige Blutungen in den Organen, der Haut oder Unterhaut geachtet werden. Die Lunge und die Atemwege sind häufig mit Schaum gefüllt. Das Fehlen solcher Auffälligkeiten schließt nicht aus, dass es sich dennoch um ASP handelt. In Schweinebeständen in Afrika überleben Tiere häufig eine Infektion.

Pressemeldung als PDF herunterladen