Die Mitnahme von Hunden zur Demonstration ist ausdrücklich untersagt.

Warum demonstrieren wir?
1. Fehlende Landesjagdverordnung
Pächter und Jagdgenossenschaften werden zum Spielball von Behördenwillkür – KEINER WEISS, WAS KOMMT! Die an die Forstabteilung angegliederte Oberste Jagdbehörde soll in weit über 50 Aspekten die Möglichkeit haben (§ 55 LJG-E) am Parlament vorbei alles zu bestimmen!
2. Drastische Ausweitung der Wildschadenshaftung
Pächter und Jagdgenossenschaften werden durch eine erhebliche Ausweitung der Wildschadenshaftung massiv in die Pflicht genommen:
- Verlängerung der Frist zur Wildschadensanmeldung auf 4 Wochen
- Anzeigeobliegenheit für Jagdpächter
- volle Wildschadenshaftung auch für seltene Baumarten
- volle Wildschadenshaftung für Seitentriebverbiss
- Pflicht zur Anlage von Weisergattern
3. Abschusserhöhung durch Behördenwillkür und Verwaltungszwang
Es bleibt bei dem völlig verfehlten Konzept, dass Jägerinnen und Jäger durch willkürliche Verfahren, unbestimmte Rechtsbegriffe, vereinfachten Verwaltungszwang und mögliche Pachtvertragskündigungen zu drastischen Abschusserhöhungen gezwungen werden sollen.
4. Auflösung bewährter Verwaltungsstrukturen
Bewährte Verwaltungsstrukturen werden aufgelöst und dem Kreisjagdbeirat werden fast alle Funktionen entzogen, insbesondere bei der Erstellung von Mindestabschussplänen. Gleichzeitig soll die Obere Jagdbehörde in Neustadt von der Abschussmeldung bis zum Mindestabschussplan für alle Verwaltungsfragen im Zusammenhang mit Rotwild für ganz Rheinland-Pfalz zuständig sein. Das wird nie und nimmer funktionieren!
5. Fehlende Berücksichtigung der Wildbiologie — Dam- und Muffelwild soll eliminiert werden!
Erhöhter Jagddruck provoziert höhere Waldschäden! Der Entwurf übergeht die moderne Wissenschaft und klammert wildbiologische Erkenntnisse aus. Es soll nur mehr geschossen werden. Dam- und Muffelwild spricht man durch die Abschaffung der für sie zuständigen Hegegemeinschaften und der Abschussverpflichtung außerhalb von Duldungsgebieten weitestgehend die Existenzberechtigung in Rheinland-Pfalz ab.
6. Unsinnige Verbote und Einschränkungen
Die Jagdausübung wird weiter durch unsinnige Verbote beschnitten, insbesondere bei der Hundeausbildung an der lebenden Ente sowie im Bereich der Bau- und Fallenjagd.
7. Entkernung der Rotwildhegegemeinschaften
Die Rotwildhegegemeinschaften verlieren weitestgehend das Recht zur selbstbestimmten Abschussplanung und sollen in völlig unsinniger Weise einer zentralen Aufsicht durch die Obere Jagdbehörde in Neustadt unterstellt werden.
8. Wir werden zum Sündenbock für den Wolf
Der Wolf wird nur halbherzig ins Jagdrecht aufgenommen. Die Jägerschaft soll den Problemlöser spielen und mit den Mitteln der Jagdabgabe haften, aber es gibt keine reguläre Jagdzeit und selbst das Aneignungsrecht nach einer Erlegung wird ausgeschlossen.
Flankierend zu allen Maßnahmen informiert der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. die Abgeordneten des rheinland-pfälzischen Landtags mit regelmäßigen Infomails.

Presseberichte zu den Protestaktionen aus den Kreisgruppen
Listung aller Kundgebungen und Proteste im Zuge der Aktionswoche zur Novellierung des Landesjagdgesetz.
Für weitere Informationen, klicken Sie auf die gewünschte Veranstaltung.
23.05.2025
Rheinland-pfälzische Jägerschaft wehrt sich geschlossen gegen den dritten Entwurf des Landesjagdgesetzes
Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz (LJV) hat in Kirchheimbolanden am 23.05.205 seinen 76. Landesjägertag abgehalten. Dabei hat er eine klare Botschaft an die Politik gesendet: Trotz der jüngsten Verbesserungen im dritten Entwurf des neuen Jagdgesetzes bleibt die Jägerschaft entschlossen.
Erstmals in der 76-jährigen Verbandsgeschichte des LJV wurde der repräsentative Teil des Landesjägertages abgesagt. Diese Entscheidung wurde aufgrund der aktuellen politischen Entwicklungen getroffen. Zu Gast war unter anderem der Präsident des Deutschen Jagdverband, Helmut Dammann-Tamke. In seinem Grußwort bekräftigte er die Notwendigkeit zur Geschlossenheit der Jägerinnen und Jäger.
Erfolge und Herausforderungen im Kampf gegen den Gesetzentwurf
„Zu Beginn war niemand sicher, dass wir dieses Vorhaben des Ministeriums überhaupt stoppen könnten“, so der Präsident des LJV, Dieter Mahr. Dank der 20.000 Mitglieder und einem engagierten Kampagnenteam konnte der Widerstand bis heute aufrechterhalten werden.
Trotz einiger Verbesserungen im dritten Entwurf gibt es weiterhin grundlegende Mängel, welche nicht akzeptiert werden. „Es bleibt unsere Aufgabe, für ein Jagdgesetz zu kämpfen, das Wild, Jagd und die Rechte der Jägerschaft schützt“, so der Präsident.
Aktionsplan für die kommenden Wochen: LJV ruft zu landesweiten Protesten auf
Der LJV kündigte an, dass in den kommenden Wochen erneut alles darangesetzt wird, die Aufmerksamkeit auf die Novellierung zu lenken. Ab dem 7. Juni wird zu einer landesweiten
Protestwoche aufgerufen. Für diesen Zeitraum ist eine Vielzahl von Aktionen geplant. Diese reichen von dezentralen Kundgebungen bis hin zu einer möglichen Großdemonstration in Mainz (eine Übersicht zu den Veranstaltungen finden Sie weiter oben). „Es geht darum, der Ampelregierung klarzumachen, dass wir uns gegen dieses Gesetz zur Wehr setzen – notfalls auch mit drastischen Maßnahmen“, erklärte der Verbandspräsident.
Ein Aufruf an alle Mitglieder
Weiterhin appelliert der Präsident des LJV, an die Wichtigkeit eines vereinten und entschlossenen Auftrittes. Dieser sei unersetzlich im Kampf gegen eine Novellierung des Landesjagdgesetztes. Auch die Mitglieder sind gefragt und jeder Einzelne können einen Beitrag dazu leisten. Dies ist folgerichtig der Schlüssel, „damit unsere Stimme gehört wird“ betonte Mahr.
15.05.2025
Erste Lesung des Landesjagdgesetzes in der Plenarsitzung des Mainzer Landtags
Mainz – Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz (LJV) kritisiert den am Donnerstag im Landtag eingebrachten Entwurf für ein neues Landesjagdgesetz entschieden. Während der ersten Lesung des Gesetzes versammelten sich rund 200 Jägerinnen und Jäger vor dem Landtag in Mainz, um gegen die aus Sicht des Verbandes unausgewogenen und praxisfernen Pläne der Landesregierung zu demonstrieren.
„Das vorgelegte Gesetz ist ein Riesenfehler“, betonte LJV-Präsident Dieter Mahr. „Es droht, die Jagd zu einem reinen Werkzeug wirtschaftlicher Interessen zu degradieren und verkennt die Rolle der Jägerinnen und Jäger als verantwortungsvolle Partner im Natur- und Artenschutz.“ Die geplanten Änderungen gefährden nach Einschätzung des Verbandes bewährte jagdliche Strukturen und ignorieren zentrale Aspekte der Wildtierökologie und Revierverantwortung.
LJV-Geschäftsführer Sven Bischoff warf der Landesregierung vor, den Dialog mit der Jägerschaft weitgehend übergangen zu haben. „Statt gemeinsam an Lösungen für Wald und Wild zu arbeiten, wird hier ein ideologisch geprägter Entwurf vorgelegt, der weder die Praxis noch die Realität im Revier berücksichtigt.“
Die Demonstration vor dem Landtag machte deutlich, dass große Teile der Jägerschaft mit dem Kurs der Landesregierung nicht einverstanden sind. Mit Sprüchen wie „Nur weil das Reh Veganer ist, muss man es nicht verjagen“ machten die Protestierenden auf die aus ihrer Sicht fehlgeleitete Gesetzesinitiative aufmerksam.
Der Landesjagdverband kündigt an, alle rechtlichen und politischen Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Gesetz in seiner jetzigen Form zu verhindern. Geprüft werden unter anderem eine Verfassungsbeschwerde sowie ein Volksbegehren.
„Wir sind bereit zum Dialog – aber nicht bereit, unsere Verantwortung für Wild, Wald und Natur kampflos aufzugeben“, so Präsident Mahr abschließend.
10.05.2025
Protestaktion auf dem Landesparteitag der Grünen in Idar-Oberstein
Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. (LJV) hat mit einer Protestaktion auf dem Landesparteitag der Grünen in Idar-Oberstein mit erheblichem Unmut auf den Entwurf eines neuen Jagdgesetzes reagiert. Über 100 Jägerinnen und Jäger zeigten auf, was der von Ministerin Katrin Eder beschworene Waldumbau in der Realität bedeutet: Mehr tote Tiere.
Der anerkannte Naturschutzverband beklagt, dass die Jäger mit behördlichem Zwang zu immer höheren Abschüssen gezwungen werden sollen. „Wir halten es für völlig verfehlt, dass man weder den berechtigten Lebensraumansprüchen der Wildtiere noch den aktuellen wildbiologischen Erkenntnissen auch nur ansatzweise Beachtung schenkt“, erklärt Sarah Wirtz, die stellvertretende Geschäftsführerin und Naturschutzreferentin des Verbandes. Dass ausgerechnet eine grüne Partei für immer höhere Abschussquoten eintrete, ist für die promovierte Biogeographin ein nicht auflösbarer Widerspruch. Auch werde man dem eigenen Anspruch hinsichtlich eines modernen Jagdgesetzes auf Seiten des grünen Ministeriums nicht gerecht.
Schon heute werden in Rheinland-Pfalz über 100.000 Rehe pro Jahr geschossen, Tendenz steigend. Eine Verbesserung der Wildschadenssituation ist trotzdem nur bedingt zu beobachten, weil der dadurch ausgelöste Jagddruck und andere Störungen die Wildtiere in die Wälder treiben, wo sie dann an frischen Knospen fressen. Für den 20.000 Mitglieder starken Jagdverband belegen die Abschusszahlen vor allem, dass die Jägerschaft in Rheinland-Pfalz schon heute ihrer Verantwortung für die Wälder gerecht wird. Es drohe aber eine unverhältnismäßige Bevorzugung von wirtschaftlichen Interessen.
„Der Klimawandel und der tatsächlich notwendige Waldumbau werden vorgeschoben, um finanzielle Interessen zu verschleiern. Ein Klimawald braucht keine gerade gewachsenen Wirtschaftsbäume, die Sägewerke schon“, erläutert Sarah Wirtz die in ihren Augen unehrliche Diskussion. Der Verband verkenne hierbei nicht, dass es berechtigte Nutzungsinteressen der Eigentümer gibt. Aber es müsse eben alles in der Waage bleiben. „Für einen Totalabschuss aufgrund behördlicher Zwangsmaßnahmen stehen wir nicht zur Verfügung. Heute nicht und in Zukunft auch nicht. Immerhin machen wir das alles in unserer Freizeit in den Revieren, die wir mit unserem Geld anpachten und in denen wir Jägerinnen und Jäger in der Regel auch für alle Wildschäden aufkommen müssen.“
Bereits zuvor hatte der Präsident des Verbandes entschiedenen Widerstand gegen das Gesetzesvorhaben angekündigt.
Hier finden Sie die Pressemitteilung zum Download.
Quelle: Christian Schulz / Foto Hosser
09.05.2025
Landesjagdverband Rheinland-Pfalz ist von den Plänen zum neuen Landesjagdgesetz entsetzt und enttäuscht
Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. (LJV) zeigt sich tief enttäuscht über die wiederbelebten Pläne der Landesregierung zur Novellierung des Landesjagdgesetzes. Der anerkannte Naturschutzverein mit Sitz in Mainz wirft der Politik vor, sehenden Auges ein schlecht konzipiertes Gesetz durch den Landtag peitschen zu wollen. Der Verband kündigt harschen Widerstand an.
Bereits seit dem Sommer 2023 kritisiert der Verband die Pläne des grünen Umweltministeriums. Hierbei war es vor allem die fachliche Kritik des über 20.000 Mitglieder zählenden Verbandes, die das Ministerium zu weitreichenden Korrekturen gezwungen hat. „In der Politik wird man es so darstellen, als wäre man uns entgegengekommen. Das ist nicht der Fall. Man musste in Mainz schlichtweg unsere stichhaltigen Argumente anerkennen“, betont Dieter Mahr, der Präsident des Verbandes. Schon nach der Veröffentlichung des zweiten Entwurfs im August 2024 habe man auf die weiterhin bestehenden Unzulänglichkeiten hingewiesen, betont Mahr weiter. „Am Ende bleibt unsere Kritik in weiten Teilen unbestritten. Sie wurde aus den Reihen der Koalition sogar ausdrücklich bestätigt! Dass man ein derart beschädigtes Gesetzeswerk vor der Sommerpause durch den Landtag peitschen möchte, um es aus dem Wahlkampf herauszuhalten, zeugt von vielem, aber nicht von einer verantwortungsvollen Politik“.
Das Gesetzesvorhaben halte insbesondere an dem Grundkonzept fest, die private Jägerschaft in Rheinland-Pfalz durch behördlichen Druck zu immer höheren Abschüssen zu zwingen. Aus der Sicht des anerkannten Naturschutzverbandes LJV ist der damit einhergehende Kniefall vor wirtschaftlichen Interessen untragbar. „Lassen Sie sich nicht blenden: es geht nicht um einen wie auch immer gearteten Klimawald. Es geht um wirtschaftliche Profite zu Lasten der Wildtiere“, so Mahr weiter, der seine Thesen belegen kann: „Wir schießen Jahr um Jahr mehr Tiere, vor allem Rehe. Und trotz gegenläufiger Erkenntnisse in der Wildbiologie bekommen manche Interessengruppen den Hals noch immer nicht voll.“ Aus der Sicht des Verbandes droht die Verhältnismäßigkeit verloren zu gehen. Hierbei verstehe man sich in erster Linie auch als Anwalt des Wildes, betont der Verband.
Aus diesem Grund kündigt der Verband harschen Widerstand gegen das Gesetzesvorhaben an. „Wir werden alle demokratischen Mittel nutzen und zivilen Ungehorsam zeigen, um das Inkrafttreten zu verhindern“, teilt Mahr mit. Der Verband prüfe intensiv die Möglichkeit von Verfassungsbeschwerden und beabsichtigt, das Gesetzesvorhaben zum Gegenstand eines Volksbegehrens und eines Volksentscheids zu machen. „Es wird der Landesregierung nichts bringen, das Gesetz im offensichtlich gewollten Hauruck-Verfahren zu verabschieden. Wir schöpfen alle Mittel aus. Das Gesetz in dieser Form ist ein und bleibt ein Riesenfehler. Deswegen wehren wir uns.“
Hier können Sie die Pressemitteilung als PDF herunterladen.
